Nachhaltiger leben: 9 leicht umsetzbare Tipps

Eins der größten Themen unserer Zeit ist Nachhaltigkeit. Mit gutem Grund: Jedes Jahr rutscht der Erdüberlastungstag – das heißt der jeweilige Tag im Jahr, an dem wir mehr natürliche Ressourcen verbraucht haben, als die Erde im gesamten Jahr reproduzieren kann – weiter in Richtung des Jahresanfangs. Mit anderen Worten: Wenn wir nicht lernen, mit den Ressourcen der Erde sorgfältiger umzugehen bzw. nachhaltiger und umweltschonender zu leben, dann werden es für künftige Generationen keine mehr geben. Der Klimawandel, die Plastikverschmutzung und das Sterben von Lebensarten sind weitere, schwerwiegende Argumente, um einen nachhaltigeren Weg einzuschlagen.

Legen wir die düsteren Zukunftsprognosen für einen kurzen Moment beiseite, bietet eine nachhaltige(re) Lebensweise auch einige gesundheitliche und finanzielle Vorteile für dich. Lies hier mit, um zu erfahren welche, indem wir dir unsere besten Tipps geben, wie du kleine Änderungen im Alltag vornehmen und dabei nachhaltiger leben kannst.

  1. Regional und saisonal einkaufen

In den meisten größeren deutschen Dörfern und Städten gibt es meist samstags einen Wochenmarkt, auf dem du frisches Gemüse und Obst, aber auch Fleisch, Käse und Brot kaufen kannst, und zwar in top (BIO-)Qualität direkt vom Bauern.

Regionale Lebensmittel haben kurze Transportwege und sind nicht wie in Plastik verpackt – und daher insgesamt wesentlich umweltschonender im Vergleich zu den Lebensmitteln, die wir im Supermarkt kaufen. Durch das Einkaufen auf Wochenmärkten werden also nicht nur die Emission von Treibhausgasen verringert, sondern es entsteht auch weniger Verpackungsmüll. Außerdem stärkt es die Landwirtschaft der Region. Win win win!

  1. Eigene Verpackungen dabeihaben

Wenn du eigene Verpackungen wie etwa Bäckertüten, Tupperdosen und Stoffbeutel auf dem Wochenmarkt – oder zum Supermarkt – bringst, dann kannst du auf Plastik in Form von Tüten (etc.) verzichten. Die Zeiten, in denen du dabei komisch angeschaut wurdest, sind schon lange vorbei.

Vor allem Plastikflaschen tragen erheblich zur Plastikverschmutzung bei und sind durch Glas- oder Edelstahlflaschen leicht ersetzbar. Statt abgefülltes Wasser zu kaufen, kannst du also auch einfach eine Trinkflasche mit Leitungswasser mitbringen, das in Deutschland übrigens viele Nährstoffe enthält, sauber ist und fast überall zur Verfügung steht.

  1. Secondhand kaufen – und eigene Sachen verkaufen

Die Modebranche steht schätzungsweise für ganze 10 % der weltweiten CO2-Emissionen – mehr als internationale Luftfahrt und Seeschiffahrt zusammen. Das ist eine beträchtliche Menge. Wer nachhaltiger leben will, der sollte also auch seinen Verbrauch reduzieren und die Anschaffung von unnötigen Sachen vermeiden – vor allem im Modebereich.

Wenn du etwas Neues „brauchst“, dann greif nach Möglichkeit auf fair produzierte Mode oder, noch besser, auf Secondhand zurück. Es gibt Dutzende Portale im Internet, die das Kaufen und Verkaufen von Kleidung leicht und bequem macht, ebenso wie Flohmärkte und Secondhandshops zahlreiche Optionen bieten und viele Schätze verbergen – für wenig Geld. Durch den Kauf von Secondhand-Teilen reduzierst du nicht nur deinen CO2-Fußabdruck, sondern sparst dir auch (viel) Geld!

Außerdem sind Flohmarktbesuche super gemütlich und bieten tolle Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen. Schnapp dir deine beste Freundin oder einen guten Kumpel oder gar ein Date und begibt euch auf Schatzsuche! Zeit, das Datingleben mal anders zu denken! Dabei zeigst du eventuelle künftige Partner auch, dass dir das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist.

  1. Sachen reparieren statt wegwerfen

Viel zu oft tendieren wir dazu, Sachen wegzuschmeißen und neue zu kaufen statt die alten zu reparieren und weitere drei, fünf, zehn (etc. ) Jahre verwenden – oft, weil es (leider) ebenso „billig“ ist, neue zu kaufen. Wie gesagt: Wir müssen sorgfältiger mit den Ressourcen der Erde umgehen, um zu gewährleisten, dass es für künftige Generationen überhaupt welche gibt. Außerdem gibt es bereits so unfassbar viele Sachen im Umlauf.

  1. Nachhaltige Materialien wählen

Manchmal passiert es natürlich, dass ein Gegenstand kaputtgeht und nicht mehr repariert werden kann oder es ist wieder mal Zeit, die Zahnbürste auszutauschen. Achte bei der Neuanschaffung aber darauf, dass diese nicht aus Plastik ist. In vielen Bereichen gibt es mittlerweile wunderschöne Alternativen aus Holz, Metall, Glas und anderen Materialien, die entweder wiederverwertbar oder biologisch abbaubar sind – und damit auch viel umweltschonender.

  1. BIO-Produkte kaufen

Wenn du die Möglichkeit finanziell hast, dann kannst du durch den Kauf von BIO-Produkten ebenfalls erheblich dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und den Landwirtschaftstieren ein würdiges Leben zu geben.

  1. Weniger Fleisch essen

Ein weiterer Tipp, den du sicher wiederholt gelesen oder bekommen hast, ist das (gelegentliche) Verzichten auf Fleisch, vor allem Rind. Kühe stoßen nämlich viel Methan aus, das den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt. Außerdem werden für den Anbau von Tierfutter weltweit lebenswichtige Wälder gerodet

Das Verzichten auf Fleisch kommt aber nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch deiner Gesundheit: Fleischkonsum steht nämlich in eindeutigem Zusammenhang mit erhöhtem Blutdruck samt Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  1. Das Auto mal stehen lassen

Ein Auto ist nützlich, super bequem und bringt dich von A zu B in kürzester Zeit, verursacht aber auch Probleme für die Umwelt. Wenn du nachhaltiger leben willst, dann brauchst du nur ab und zu das Auto stehen zu lassen und die Strecke zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen. Gerade für Stadtbewohner ist dieser Tipp häufig leicht umsetzbar. Außerdem ist Spazieren / Fahrradfahren viel gesünder. Längere Strecken können, sofern es das Streckennetz hergibt, mit dem Bus oder dem Zug bewältigt werden.

  1. Zu Ökostrom wechseln

Schließlich kannst du deinen Footprint durch den Wechsel zu Ökostrom verbessern – und dabei vielleicht noch ein wenig Geld sparen.

Fazit

Menschen sind Gewohnheitstiere. Die meisten Dinge tunen wir, weil wir sie so immer getan haben; weil sie gelernte Routinen sind. Um nachhaltiger zu leben, müssen wir also unseren Mindset umändern und alte Gewohnheiten umstellen – und das erfordert natürlich ein wenig „Übung“ bzw. eine andere Planung.

Du musst aber auch nicht gleich alle neun Tipps in die Praxis umsetzen, sondern, es ist völlig erlaubt und in Ordnung, mit 1-2 kleine Änderungen anzufangen. Wenig ist besser als gar nichts.